Zeitungsartikel vom 30.04.2001 zum 20-jährigen Bestehen des Vereins

20 - jähriges Jubiläum des Blasorchester Elze

Feierstunde in Biel´s Gasthaus

 

Elze (söf) "The Young Amadeus" - mit diesem Musikstück wurde die Feierstunde zum 20jährigen Bestehen des Elzer Blasorchesters eröffnet, die am vergangenen Sonntag in Biel´s Gasthaus stattfand. Ca. 100 Gäste hatten sich versammelt, um gemeinsam mit den Musikern den runden Geburtstag zu feiern und langjährige Mitglieder zu ehren. In seiner Begrüßung freute sich der 1. Vorsitzende des Orchesters, Hermann Wendland, denn auch über den regen Zuspruch, den die Feierstunde gefunden hatte. Vertreter des Rates und der Stadt Elze waren ebenso gekommen wie der Vorsitzende des Kreisvolks-musikerverbandes Hildesheim, Norbert Lange. Landrätin Ingrid Baule konnte krankheitshalber nicht dabei sein, hatte aber am Sonntag Morgen Hermann Wendlang telefonisch einen guten Verlauf der Veranstaltung gewünscht.

Den ersten Höhepunkt stellte die Festrede dar, gehalten von Werner Müller. Er eröffnete die Laudatio mit einer Anleihe aus dem Alten Testament. Anhand der Erzählung, laut derer Josua mit Hilfe von sieben Posaune spielenden Priestern die Stadtmauern Jerichos zum Einsturz brachte, veranschaulichte Müller die der Musik innewohnende Kraft sowie ihre Wichtigkeit für den Menschen. "Allerdings soll das kein versteckter Hinweis auf den zerstörerischen Klang des Blasorchesters sein!", fügte der Festredner augenzwinkernd hinzu.

Im Folgenden gab Werner Müller einen kurzen Überblick über die recht bewegte Geschichte des Blasorchesters Elze. Er erläuterte, dass das Ensemble am 5. April 1981 aus dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr hervorging und schilderte anschaulich die Schwierigkeiten der Gründungsphase: Von den Eigentums-rechten an den Instrumenten über das Ausleihen der Uniformen - alles habe geregelt werden müssen, um sich als neu entstandenes Orchester zu etablieren.

 "Von diesen Anfangsschwierigkeiten ist nun nichts mehr zu spüren", so Müller, "vielmehr ist das Blasorchester aus dem kulturellen Leben Elzes nicht mehr wegzudenken." Seien es die Musik zum 1. Mai oder der Martinsumzug, das Oktoberfest oder die Partnerschaft mit dem Akkordeonorchester Écouché: Das Orchester sei im Laufe der Zeit zu einer festen Größe geworden. Gerade deshalb seien die Verantwortlichen "verpflichtet", so Müller am Ende seiner Ausführungen, "von der Musik nicht nur ihr Herz, sondern auch ihre Hand öffnen zu lassen." Dass dieser Appell an eine materielle Unterstützung der Arbeit des Blasorchesters nicht ungehört verhallte, zeigte die Vielzahl an Spenden, die Hermann Wendland gegen Ende der Feierstunde annehmen konnte. 

Nach einer musikalischen Auflockerung durch die Elzer Bläser wurde dann die Ehrung langjähriger Mitglieder durch den Vorsitzenden des Kreisvolksmusiker-verbandes Hildesheim, Norbert Lange, vorgenommen. "Es ist kein Widerspruch", erklärte Lange, "dass bei einem 20jährigen Jubiläum Musiker für eine 30jährige Mitgliedschaft aus-gezeichnet werden, denn die Aktivität in der Feuerwehrkapelle vor dem Jahr 1981 wird mit eingerechnet." So wurden die folgenden Mitglieder für ihre 30jährige aktive Mitgliedschaft ausgezeichnet: Hermann Wendland, Heinrich Wendland, Günter Sander, Günter Schütte, Wilfried Rave und Karl-Heinz Guske. Hermann Wendland bekam darüber hinaus für sein langjähriges Engagement in der praktischen wie auch der Vorstandsarbeit vom Bundesverband Deutscher Volks-musik die Ehrennadel in Gold verliehen.

 

Dann kamen die fördernden Mitglieder an die Reihe. Der Vorstand des Blas-orchesters bedankte sich zunächst bei allen fördernden Mitgliedern und betonte, dass ohne deren finanzielle Unterstützung keine Jugendarbeit durchgeführt werden könnte. Instrumenten- und Notenkauf hingen in großem Maße von diesen finanziellen Mitteln ab. Von den insgesamt zwölf Personen, die für 20 jährige fördernde Mitgliedschaft geehrt wurden, nahmen die folgenden sieben ihre Urkunden persönlich entgegen: Karl-Heinz Triene, Heinz Büssel, Adolf Müller, Friedrich Sievers und Horst Lange. In Abwesenheit wurden der ehemalige Dirigent Gustav Howind und der langjährige 1. Vor- sitzende Friedrich Schütte mit jeweils einem Anerken-nungsteller bedacht.

 

Nach einem erneuten musikalischen Intermezzo kam man zum letzten Programmpunkt: den Grußworten der Gäste. An der großen Anzahl der Gratulanten wurde eindrucksvoll deutlich, dass das Blasorchester in den 20 Jahren seines Bestehens zu einem integralen Bestandteil des Elzer kulturellen Lebens geworden ist. So hoben viele Grußredner die Verbundenheit des Blasorchesters mit anderen Vereinen der Region hervor. Die Vertreter der Elzer Kirchen-gemeinden lobten die gute Zusammenarbeit und nannten hier unter anderem die traditionelle Weihnachtsmusik. Werner Jünemann stellte im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Elze die positive Funktion der Musiker für die Festigung der Partnerschaft mit Écouché heraus.

Die Feierstunde sollte durch das "Niedersachsenlied" beschlossen werden, die erschienenen Gäste rangen dem Orchester unter der Leitung von Rüdiger Hofmann allerdings noch eine Zugabe ab. Wer sich weiter über das Elzer Blasorchester informieren oder sich mit dessen Geschichte beschäftigen möchte, wird unter der Internetadresse www.blasorchester-elze.de/ fündig.

Carsten Söffker-Ehmke